Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war.
Bertolt Brecht

Fortbildung Game based Learning in Portugal

Fortbildung vom 23.03.-28.03.25 in Portugal: “Game-based Learning mit KI, Escape Room- und Escape Game-Design im Schulkontext”

 

Spielen ist mehr als nur eine Freizeitbeschäftigung – es ist ein essenzieller Bestandteil des menschlichen Lebens und begleitet uns von Kindesbeinen an bis ins hohe Alter. In den letzten Jahren werden spielerische Elemente immer häufiger im Unterricht eingesetzt. Sie fördern unter anderem die Kreativität, Problemlösungsfähigkeit, kritisches Denken sowie die Kommunikationsfähigkeit und sorgen im Schulalltag für Abwechslung.

Während meiner Fortbildung in Portugal an der Algarve habe ich mich gemeinsam mit über dreißig anderen Lehrkräften intensiv mit Game-based Learning im Schulkontext auseinandergesetzt. Dabei wurden analoge, aber auch digitale Escape Games erprobt, selbst gestaltet und evaluiert. Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei auf dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zur Unterstützung bei der Spielentwicklung. Da die eigene Erstellung von Spielen zeitaufwendig ist und im Schulalltag oft nur schwer nebenbei zu meistern ist, kann KI – bei gezielter Bedienung und kritischer Reflexion durch die Lehrkraft – eine wertvolle Arbeitsentlastung darstellen. Zum Beispiel können KI-generierte spannende Rahmenhandlungen, passgenaue Bilder und atmosphärische Musik die Spiele auch ansprechender und motivierender gestalten. Neben entsprechenden Tools und Anwendungen wurden auch die Funktionsweisen und die rechtlichen Rahmenbedingungen von KI vermittelt, um einen verantwortungsvollen Einsatz im schulischen Kontext zu gewährleisten.

Besonders gewinnbringend empfand ich die selbstständige Erstellung von Escape Games. So habe ich im Rahmen der Fortbildung ein digitales Escape Game zum Thema „Der Widerstand im Nationalsozialismus“ entwickelt, das dem Lehrplan entsprechend zeitnah in den Unterricht des 9. Jahrgangs integriert und evaluiert wird.

Nicht nur fachliche Aspekte, sondern auch der kulturelle Austausch und die (inter-)nationale Vernetzung standen im Zentrum der Fortbildung. So wurden beispielsweise während eines regionalen Abends die kulturellen Eigenheiten der Herkunftsorte aller Teilnehmenden auf kreative sowie kulinarische Art und Weise vorgestellt. Zudem konnte auf verschiedenen Ausflügen an die Küste und ins Landesinnere die Kultur Portugals authentisch erlebt werden. Besondere Highlights waren für mich insbesondere die beeindruckenden Felsformationen der Steilküste, die charmanten eng bebauten Gässchen mit Zitronenbäumen mitten in der Stadt, Köstlichkeiten wie Açorda, ein Broteintopf, und Pastel de Nata, ein Blätterteigtörtchen, detailverliebte Handwerkskunst sowie die interessanten Anekdoten zur portugiesischen Tradition und Gegenwart. 

Letztendlich hat die Fortbildung nicht nur innovative und praxisnahe Konzepte zur Unterrichtsgestaltung vermittelt, sondern auch die Bedeutung von kulturellem Austausch und europäischer Vernetzung betont. Europa sollte ein Raum sein, in dem Vielfalt aktiv gelebt und gefördert wird, um gemeinsam Lösungen für aktuelle Herausforderungen zu finden. Gerade auch im Bildungsbereich ist es wichtig, voneinander zu lernen und gemeinsam neue Wege zu gehen.