Fortbildung zu “Teaching in a Global Culture Class Environment. Culturally Responsive Teaching Aproach” in Soverato (Italien)


Erfahrungsbericht: Fortbildung zu “Teaching in a Global Culture Class
Environment. Culturally Responsive Teaching Aproach” in Soverato
(Italien)
Vom 23. bis zum 27. Juni 2025 durfte ich im Rahmen des Erasmus+-Programms an einer
einwöchigen Fortbildung im süditalienischen Küstenort Soverato teilnehmen. Gemeinsam mit
drei Kolleginnen aus Kroatien sowie einer Schülergruppe eines Gymnasiums aus Nordrhein-
Westfalen beschäftigten wir uns intensiv mit dem Thema „Culturally Responsive Teaching“ –
kulturreflektierter und -sensibler Unterricht.
In der Fortbildung wurde sowohl theoretisch als auch praktisch vermittelt, wie wichtig es ist,
im schulischen Kontext offen für andere Perspektiven zu sein, Verständnis für kulturelle
Unterschiede zu entwickeln und den Unterricht so zu gestalten, dass alle Schüler*innen sich
mit ihren Hintergründen wertgeschätzt fühlen. Besonders eindrücklich war für mich die
Erkenntnis, dass Culturally Responsive Teaching in jedem Fach umgesetzt werden kann –
nicht nur durch große Projekte, sondern auch durch kleine Gesten, gezielte Fragen, eine
sensible Wortwahl oder bewusste Mimik, die das Miteinander entscheidend prägen.
Neben Input-Phasen standen viele interaktive Übungen im Mittelpunkt, etwa Rollenspiele,
Gruppengespräche und kreative Methoden, mit denen die Teilnehmenden eigene Erfahrungen
reflektieren und neue Blickwinkel einnehmen konnten. Besonders bereichernd war für mich
die Möglichkeit, gemeinsam mit der deutschen Schulklasse aus NRW zu arbeiten, deren
Verhalten und Lernprozesse ich gezielt beobachten konnte. Im Anschluss reflektierten wir
gemeinsam – mit spannenden Einsichten darüber, wie sehr Jugendliche von einem Unterricht
profitieren, der Vielfalt als Stärke begreift.
Ein besonderes Erlebnis war zudem der Besuch des nahegelegenen Dorfes Bortagelo, wo wir
Einblicke in lokale Traditionen und das Gemeinschaftsleben vor Ort erhielten. So konnten
auch kulturelle Unterschiede im Alltag erfahrbar gemacht werden – ein wichtiger Schritt für
das gegenseitige Verständnis.
Als Politiklehrkraft war für mich außerdem besonders interessant zu beobachten, wie die 17
Nachhaltigkeitsziele der UN (SDGs) kindgerecht und spielerisch vermittelt wurden. Die
Schüler*innen setzten sich dadurch nicht nur mit globalen Herausforderungen auseinander,
sondern entwickelten auch eigene Ideen, wie sie selbst im Kleinen Verantwortung
übernehmen können. Diese Art der Vermittlung fördert nicht nur Wissen, sondern auch
Handlungsbereitschaft und gesellschaftliche Teilhabe.
Ich nehme aus dieser Fortbildung viele praxisnahe Impulse mit: für einen Unterricht, der
achtsamer, offener und gemeinschaftlicher ist, und für eine Schulgemeinschaft, in der Vielfalt
aktiv gelebt wird. Mein Ziel ist es, einzelne Methoden und Denkweisen im Alltag
aufzugreifen – und langfristig zu einer Schule beizutragen, die kulturelle Vielfalt nicht nur
toleriert, sondern aktiv einbindet und wertschätzt.